Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
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Discothekenbranche unterstützt Kampf gegen Freizeitlärm:

DJ-Führerschein in Berlin eingeführt

(Berlin, 9. Mai 2006) Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe e. V. (BDT im DEHOGA Bundesverband) führte zusammen mit der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz des Landes Berlin und der Techniker Krankenkasse den DJ-Führerschein in Berlin ein. DJ´s sollen zukünftig verantwortungsvoller mit der Musiklautstärke umgehen, damit die Gäste in den Berliner Clubs und Discotheken gesundheitlich unbedenkliche Schallpegel zu hören bekommen.

Der DJ-Führerschein wurde am 8. Mai 2006 in der Berliner Discothek "Matrix" an über 100 Discjockeys vergeben, die an dieser Fortbildungsmaßnahme mit abschließender, schriftlicher Prüfung erfolgreich teilgenommen haben. Bereits über 1.500 DJ´s haben bundesweit den DJ-Führerschein schon erworben!

"Der Discothekenbesuch ist das beliebteste Freizeitvergnügen der Jugendlichen. Jährlich strömen etwa 100 Millionen Gäste in die über 2.500 Clubs und Discotheken in Deutschland. Mit dem DJ-Führerschein setzen sich der BDT/DEHOGA zusammen mit dem Berufsverband der Discjockeys für mehr Aufmerksamkeit und Verantwortung im Umgang mit lauter Musik in der Discothekenbranche ein", erläutert Henning Franz, Präsident des BDT/DEHOGA, die Gründe für das Engagement des Discothekenverbandes.

"Die zunehmende Anzahl freizeitbedingter Gehörschäden bei Kindern und Jugendlichen gibt Anlass zu großer Sorge. Eine Bewusstseinsänderung ist hier in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens dringend erforderlich", sagt Franz. "Obwohl größere Gefahren von lautem Spielzeug, Silvesterknallern, Trillerpfeifen, Drucklufthupen in Fußballstadien oder lauten und oftmals über Stunden dauernden Musikkonsum über Walkmans, Autoradios oder Rockkonzerte ausgehen, stehen die Discothekenunternehmer in Deutschland zu ihrer Verantwortung für das Wohlergehen und die Gesundheit ihrer meist jugendlichen Gäste", so der BDT-Präsident weiter.

Im Fortbildungsseminar zum Erwerb des DJ-Führerscheins werden die Discjockeys die aufgrund eines fehlenden Berufsbildes keine speziellen Sachkenntnisse für ihre Berufsausübung nachweisen müssen nun über gesundheitliche Folgen lauter Musik, akustisch-technische Aspekte und haftungsrechtliche Tatbestände informiert.

"Die Inhalte dieses Schulungsprogramms erarbeiteten Experten der Technischen Universität Berlin sowie Fachleute aus dem Bereich der Schallwirkungsforschung", berichtet Rechtsanwalt Stephan Büttner, Geschäftsführer des BDT/DEHOGA. Eigens für die Discothekenbranche wurde zusammen mit der Firma Monacor International ein spezieller Schallpegelmesser entwickelt, mit dem der Schallpegel auf der Tanzfläche kontinuierlich überwacht und aufgezeichnet werden kann. Ein spezielles Display zeigt dem DJ an, wenn er die Musiklautstärke in einen absolut gesundheitlich bedenklichen, "roten" Bereich fährt.

Der BDT/DEHOGA empfiehlt allen Discothekenunternehmern und Clubbetreibern in Deutschland zukünftig nur noch DJ´s zu beschäftigen, die ihre Qualifikation durch den DJ-Führerschein nachweisen können. Somit würde jeder Discothekenunternehmer einen entscheidenden Beitrag zur Minimierung einer gesundheitlich unverantwortlichen Musiklautstärke beitragen.

Nur über eine umfassende Aufklärung über die Ursachen und vor allem die Folgen des Konsums von überlauter Musik ließe sich eine nachhaltige Bewusstseinsänderung bei den DJs erreichen. Die Qualifizierung von DJs sei auf jeden Fall etwaiger gesetzlicher Schallpegelbegrenzungen vorzuziehen.

Ein weiteres DJ-Führerscheinseminar findet im Rahmen des DJ-Meetings am 16.5.2006 in Duisburg statt.

Geben den Startschuss für die Einführung des DJ-Führerscheins in Berlin, Dr. Heidi Knake-Werner (r.), Berliner Senatorin für den Bereich Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, und Henning Franz, Präsident des BDT, zusammen mit Susanne Wienprecht vom Matrix.



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